FBI bestätigt: Sony-Hacker von Nordkorea angeheuert

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James Franco und Seth Rogen in der Komödie „The Interview“, deren Start unter dem Druck der Hacker abgeblasen wurde | Sony Pictures

Das FBI bestätigte heute das, was schon als so gut wie sicher galt. Die Hacker, die die Server von Sony Pictures plünderten und das Studio erpressen, werden von Nordkorea aus gesteuert.

„Als Resultat unserer Untersuchung, die in enger Zusammenarbeit mit anderen Regierungsabteilungen durchgeführt wurde, hat das FBI genug Informationen, um zu dem Schluss zu kommen, dass die nordkoreanische Regierung verantwortlich für diese Handlungen ist“, heißt es in einem Statement der amerikanischen Bundespolizeibehörde, in dem auch die technische Seite grob angeschnitten wurde.

Bei dem Hack wurde Malware verwendet, deren Spuren bis in das kommunistische Land von Diktator Kim Jong-Un zurückführen. Schon mehrfach sei Malware von dort aus auf amerikanischen Servern gelandet. „Zum Beispiel gab es Ähnlichkeiten in bestimmten Codezeilen, Entschlüsselungs-Algorithmen und Löschmethoden.“

Punkt zwei waren IP-Adressen, die ebenfalls bis nach Nordkorea zurückverfolgt werden konnten. „Das FBI beobachtete eine signifikante Überschneidung der Infrastruktur, die für diese Attacke verwendet wurde, und die anderer bösartiger Internetaktivitäten, die von der US-Regierung schon einmal auf Nordkorea zurückzuführen waren.“

Außerdem seien gewisse Tools verwendet worden, die auch schon im März 2013 zu einem Angriff auf Südkorea genutzt wurden.

Sony-Hacker richteten großen Schaden an

Für Sony Pictures Entertainment war der Angriff auf mehrfache Hinsicht verheerend. Es wurden nicht nur sensible Daten wie Scripte und Emails vom Server des Studios geklaut. Das gesamte Computernetzwerk des Unternehmens wurde lahmgelegt. Damit ist auf absehbare Zeit nicht an eine reguläre Geschäftstätigkeit zu denken.

Das FBI will jetzt mit all seiner Macht die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen, die der amerikanischen Wirtschaft „signifikanten Schaden“ zufügen und die Menschen in ihrer Freiheit einschränken wollen. „Solche Akte der Einschüchterung fallen außerhalb der Grenzen eines akzeptablen staatlichen Verhaltens.“

Josh Earnest, der Pressesekretär des Weißen Hauses, erklärte am Donnerstag, dass die Staaten eine „angemessene Antwort“ auf die Invasion der Koreaner planen. Wie die aussehen soll, sagte er nicht.