Emma Watson war viele Jahre einer der meistfotografierten Menschen der Welt, doch nach dem Ende der „Harry Potter“-Reihe zog sie sich nach aus dem Rampenlicht zurück. Ihre Beweggründe dafür und warum sie keine Fotos mehr mit Fans machen will, verriet sie im Interview mit der Zeitschrift ‚Vanity Fair‘.
Als Emma kurz davor war, endgültig vom Hollywoodstrudel aufgesogen zu werden, dämmerte ihr, dass es so nicht weitergehen konnte. Wenn sie nach Red-Carpet-Events in den Spiegel schaute, dann sah sie nicht sich selbst, sondern eine Marionette mit schickem Kleid und zu viel Makeup drauf. „Ich fühlte keine Verbindung zu dieser Person, die zu mir zurückschaute, und das war ein sehr beunruhigendes Gefühl.“
„Ich fand, dass diese Sache mit dem Ruhm an einem Punkt angelangt war, an dem es kein Zurück mehr gab. Ich überlegte mir, dass ich mich jetzt oder nie zurückziehen muss.“
Das tat sie dann auch. Anstatt sich auf Promipartys rumzutreiben, setzte sie sich aufopfernd für die Rechte von Frauen ein. Sie musste viel Kritik dafür einstecken, doch sie macht das, was ihr am Herzen liegt.
Diese radikale Trennung von ihrem bisherigen Leben machte auch vor Emma Watsons Fans nicht Halt. Sie will kein Freiwild mehr sein, von dem jeder genau weiß, wo es sich gerade aufhält, nur um dann buchstäblich „abgeschossen“ zu werden.
„Für mich ist es ein Unterschied, ob ich ein Leben führen kann oder nicht. Wenn jemand ein Bild von mir macht und es postet, haben sie innerhalb von Sekunden bis auf 10 Meter genau markiert, wo ich mich befinde. Sie können sehen was ich trage und mit wem ich unterwegs bin. Ich kann ihnen nur nicht die Tracking-Daten liefern.“
Emma hat eine eiserne Regel. Für nette Unterhaltungen ist sie immer zu haben, doch Fotos sind tabu.
„Ich sage dann, ‚Ich werde mich hier hinsetzen und jede einzelne Harry Potter Fanfrage beantworten, die du hast, aber ich kann kein Bild mit dir machen.‘ Ich muss Momente der Interaktion sorgfältig auswählen. Wann bin ich eine Promi-Sichtung und wann mache ich die verdammte Woche von jemandem vollkommen? Kindern zum Beispiel sage ich nie nein.“
Außerdem gibt es viele durchgedrehte Leute da draußen, von denen sie in ihrer Karriere schon einige kennenlernen musste.
„Ich traf Fans, die sich mein Gesicht auf ihren Körper tätowieren ließen. Ich traf Leute, die die Harry Potter Bücher benutzten, um den Krebs zu überstehen. Ich weiß nicht, wie ich es erklären soll, aber das Harry Potter Phänomen ist in anderen Sphären. Es ragt bis in die Besessenheit hinein.“
„Ich will konsequent sein. Ich kann in einem Interview nicht über meinen Freund sprechen und dann erwarten, dass die Leute keine Bilder von mir machen, wenn ich aus dem Haus gehe. Du kannst nicht beides haben.“
Dass ihre Verwandlung nicht überall auf Gegenliebe stieß, kann sich jeder denken, schließlich wollen viele an ihr nur das das große Geld verdienen.
„Es gab schwere Momente in meiner Karriere, als Agenten oder Filmproduzenten zu mir sagten, ‚Du machst einen großen Fehler‘. Aber was ist der Sinn davon, großen Erfolg zu haben, wenn du das Gefühl hast, deinen verdammten Verstand zu verlieren?“