Dieter Bohlen bemängelt zu viel Castingshow-Konkurrenz

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Dieter Bohlen | (c) RTL / Stephan Pick

Die letzten Staffeln von „DSDS“ und dem „Supertalent“ waren quotentechnisch ganz tief im Keller. Aber anstatt die Schuld bei sich selbst oder seinem Sender zu suchen, schiebt Juror Dieter Bohlen den schwarzen Peter lieber anderen in die Schuhe.

Wenn es nach ihm geht, dann gibt es nämlich zu viele Castingshows, wie er laut dem „Focus“ gegenüber dem Mediendienst „kress“ erklärte.

„Wenn es 800 Casting-Shows gibt, hat jede einzelne nur noch 0,5% Marktanteil“, so Bohlen im Interview. „‚My Name Is‘ oder ‚X Factor‘ oder sonstwas – das ist schlicht und einfach zu viel.“

Aber er kann nicht zu den Sendern gehen und verlangen, „Bitte hört mal alle mit euren Casting-Shows auf, damit ich bei ´Supertalent´ endlich meine 10 Mio Zuschauer habe! Den Gefallen tun die mir nicht.“

Es ist natürlich sehr einfach, den Grund für fehlende Quoten woanders zu suchen, denn Konkurrenz gab es auch in den Staffeln zu vor mehr als genug. In Wahrheit haben sich Formate wie „DSDS“  (genauso wie „Popstars“ & Co.) ganz einfach totgelaufen. Es werden immer wieder dieselben Songs gesungen, die traurigen Lebensgeschichten der Leute rausgekramt und Hintergrundgeschichten erfunden. Geht es noch um Musik und echte Talentförderung? Natürlich nicht.

Ähnlich verhält es sich beim „Supertalent“. Es müssen schon Talente zuhauf aus anderen Ländern eingekauft werden, um überhaupt eine Show auf die Beine stellen zu können. Deutschland, Österreich und die Schweiz sind bis zum letzten Mann durchgecastet. Was soll da noch kommen?

Aber Dieter Bohlen bläst zum Angriff. In diesem Jahr werden wieder mal die kompletten Jurys ausgetauscht, sogar Moderator Marco Schreyl musste seinen Hut nehmen. „In der letzten Staffel ´DSDS´ ist nicht alles so glatt gelaufen, wie man sich das gewünscht hätte. Vielleicht lief es in den Jahren davor einfach zu gut. Da dachten wir alle, das bleibt für immer so. Jetzt gibt es zum Glück viel Erneuerung, auch in der Produktion.“

Ob die Veränderungen fruchten, wird die Zeit zeigen. Allerdings täte der deutschen Medienlandschaft vielleicht eine ein oder zweijährige Castingshow-Pause gut, damit sich einige Dinge einfach regenerieren können.