Deutsche Nationalmannschaft trauert um Terror-Opfer von Paris

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Während der Terror durch Paris rollte, spielte die Deutsche Nationalmannschaft gegen Frankreich | DFB/Twitter

Als am Freitag (13. November) in Paris die ersten Bomben der Terroristen hochgingen, stand die Deutsche Fußball-Nationalmannschaft gerade im Stade de France zu einem Testspiel gegen Frankreich auf dem Platz. Um eine Massenpanik zu vermeiden, wurde das Spiel nicht abgebrochen und ging 0:2 verloren. Heute gibt es nichts Unwichtigeres als das Ergebnis – die Mannschaft trauert mit der ganzen westlichen Welt um die Opfer des feigen Anschlages.

Bundestrainer Jogi Löw erklärte nach dem Spiel, dass alle „erschüttert und schockiert“ sind. „Für mich treten der Sport, das Spiel und die Gegentore völlig in den Hintergrund. Darüber gibt es nichts zu sagen.“ Schon vor dem Spiel ging eine Bombendrohung ein, dass diese auf solch schaurige Art und Weise in die Tat umgesetzt werden würde, konnte niemand ahnen. „Natürlich habe ich mich bei dem Knall an die Bombendrohung erinnert. Wenn ich das gehört habe, konnte ich mir in etwa ausmalen, was das sein wird.“

Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff sprach von einer „großen Unsicherheit“ und „Angst“ in der Kabine. „Man hat gemerkt, wie geschockt die Spieler sind. Sie haben sofort nach ihren Telefonen ergriffen, um sich zu informieren oder zu Hause anrufen.“

Auch viele Spieler nahmen Anteil nach dem Blutbad mit fast 130 Toten in der französischen Hauptstadt. Toni Kroos von Real Madrid stellte zum Beispiel die berechtigte Frage, „Was ist das für eine kranke Welt?“ Englands Ex-Nationalspieler David Beckham schrieb auf Facebook, „Während die Sonne über dieser wunderschönen Stadt aufgeht, gedenken wir der getöteten Menschen und der Familien, die Angehörige verloren haben. Unsere Gedanken sind bei euch allen.“

Ursprünglich war geplant, dass die Mannschaft erst am Sonntag zurück nach Deutschland fliegt. Aufgrund des Ausnahmezustandes in Paris bestieg man schon am Samstagmorgen eine Maschine in die Heimat. Hauptsache raus aus der Stadt, in der angeblich immer noch ISIS-Terroristen auf der Flucht sein sollen. Um 09.52 Uhr setzte die Lufthansa-Sondermaschine mit den Fußballern sicher am Flughafen Frankfurt auf.

Für Dienstag ist ein weiteres Länderspiel gegen die Niederlande in Hannover angesetzt. Ob dieses stattfinden wird, ist noch nicht entschieden.

Wir sind wieder gut in Deutschland angekommen – doch meine Gedanken sind weiterhin in Frankreich und bei allen Angehörigen, die gestern einen geliebten Menschen verloren haben.

Posted by Max Kruse on Saturday, November 14, 2015