Daniel Schuhmacher über DSDS, Beatrice Egli & musikalische Ambitionen

Daniel-Schuhmacher-Facebook
Daniel Schuhmacher ist einer der wenigen DSDS-Stars, die heute noch Musik machen | Facebook

Hier ist der zweite Teil unseres Interviews mit Daniel Schuhmacher, in dem der Sänger weiter über DSDS aus den Nähkästchen plauderte. Was hält er von den letzten Siegerinnen Beatrice Egli und Aneta Sablik? Muss er eigentlich noch arbeiten gehen? All die Fragen versuchten wir zu klären.

Du hast mit Damon Paul den Song „Lose Control“ veröffentlicht, wie kam die Zusammenarbeit zustande?

„Wir kamen bei einem Event, der Music Meets Media, ins Gespräch und Damon meinte, ob ich nicht Lust habe, mich mal an ein paar Demo Tracks von ihm auszuprobieren. Er hat mir dann was geschickt und ich hab dazu ein paar Texte geschrieben und Gesangsspuren ausprobiert. ‚Lose Control‘ war direkt der erste Song, der gepasst hat. Wir hatten bei der Nummer so ein gutes Gefühl, dass direkt klar war, dass wir den Song als Single releasen wollen.“

In den letzten Wochen standen einige Promotermine bei dir an. Wie entspannst du nach einem stressigen Tag?

„Im Regelfall chill ich mich im Hotel einfach hin und schau noch etwas TV oder ’ne DVD, um einfach runterzukommen. Mehr gibts da eigentlich nicht. Wenn ich nicht gerade zu faul bin, mach ich vielleicht noch ein paar Fitnessübungen im Hotel.“

Inwiefern hast du dich nach deinem Superstar-Sieg 2009 musikalisch weiterentwickelt?

„Ich hatte immer schon die Ambition eigene Songs zu schreiben. Dadurch, dass ich mit tollen Leuten arbeiten konnte, hab ich mich natürlich im Songwriting weiterentwickelt. Durch die Tourneen und das viele live spielen habe ich natürlich auch viel dazugelernt und mich vor allem im Vergleich zu DSDS weiterentwickelt und verbessert. Ich weiß aber genau, dass ich noch viel lernen kann und bei Weitem noch nicht da angekommen bin, wo ich hin möchte. Ich muss mich da auch immer wieder neu motivieren, weil man oft viel zu schnell zufrieden ist und sich dann einfach pushen muss.“

Setzt RTL nur auf das schnelle Geld und weniger auf Förderung seiner gecasteten Talente?

„Klar macht RTL TV und bei dem Druck, gerade bei Privatsendern, ist die Quote wichtig. Ich verstehe das total. Natürlich steht da der künstlerische Aspekt nicht an oberster Stelle. Nichtsdestotrotz ist es auch Fakt, dass ich ohne ein solches Format vielleicht niemals den Schritt in die Musikbranche geschafft hätte. Da draußen gibt es so viele gute Sänger und die Konkurrenz ist groß. Dadurch das Musik aber wie erwähnt im TV immer kürzer kommt, ist eine Castingshow heutzutage eine der wenigen Chancen, Fuß zu fassen. Für mich ist deshalb klar, dass ich DSDS und RTL trotz der ganzen Kritik auch von meiner Seite immer noch extrem dankbar bin, für das was sie mir ermöglicht haben.“

In den ersten DSDS-Staffeln gehörten eher Männer zu den Gewinnern, doch zuletzt haben Beatrice Egli und Aneta Sablik in einem reinen Frauen-Finale gewonnen. Warum scheinen – deiner Meinung nach – plötzlich Frauen die Nase vorn zu haben?

„Das kann viele Gründe haben. Beatrice macht modernen Schlager und das war einfach was Neues, und Aneta war eine hübsche, gute Sängerin, die es verstanden hat, trotzdem Show zu machen und ihre relativ schlechten Deutschkenntnisse hatten in dem Fall ja Charme. Dazu kommt, dass die Quoten ja etwas schwächer geworden sind (wie bei allen Castingshows). Dadurch sitzen vielleicht weniger Mädels vorm Bildschirm und diese sind ja eher bereit ein paar mal mehr anzurufen als Erwachsene oder Jungs.“

Vor einigen Jahren sagtest du einmal, „Ich bin kein Millionär, arbeite aber hart dran.“ Hast du es mittlerweile geschafft und was noch viel wichtiger ist: Wohnst du immer noch im Apartment von Angelina Jolie? 😉

„Oh Gott, diese Apartmentgeschichte verfolgt mich ewig. Ich habe in diesem Apartment 2 Wochen gewohnt. Das ging damals total unter. Es war eine Übergangswohnung bis meine Wohnung fertig renoviert war. Ich wohne aber grundsätzlich nicht mehr in Berlin. Ich bin damals aus gesundheitlichen Angelegenheiten im privaten Umfeld nach einem halben Jahr wieder zurück nach Pfullendorf. Danach war ich 1 Jahr in Köln.
Mich hat es aber immer wieder zurück in die Heimat gezogen. Dort sind meine Freunde und meine Family und ich brauch das einfach. Ich hab da jetzt meine Wohnung direkt neben dem Haus meiner Eltern und bin damit sehr happy.

Millionär bin ich bei Weitem nicht, aber kann von der Musik leben. Das ist für mich das Wichtigste und überrascht mit 6 Jahre nach DSDS auch. Ich habe für das letzte Album auch viel privates Geld investiert, was natürlich sehr riskant ist. Aber wenn ich das machen will, muss ich auch Risiken eingehen und alles probieren, damit es funktioniert.“

Danke an Daniel Schuhmacher für das Interview!