Cristiano Ronaldo: Erst Tränen, dann Europameister

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Schluchzend beendete der verletzte Cristiano Ronaldo das Spiel | Youtube

Alle Vorzeichen deuteten darauf hin, dass sich Frankreich im eigenen Land den EM-Titel holen würde. Stattdessen ging im Finale am Sonntag Portugal als Europameister 2016 vom Platz. Cristiano Ronaldo schon etwas eher.

Bei Portugals Kapitän lagen bereits nach 25 Minuten die Nerven blank. Von seinem französischen Gegenspieler Dimitri Payet wurde Ronaldo so hart umgerempelt, dass er heulend auf dem Rasen sitzen blieb. In diesem Moment wusste er, dass das Finale für ihn beendet ist und er seiner Mannschaft nicht mehr helfen kann. Mit einer Knieverletzung humpelte der Weltfußballer vom Platz. Ja, in diesem Moment konnte einem der selbstverliebte Kerl richtig leid tun.

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Als die Verlängerung anbrach, waren sich viele sicher, dass es wohl wieder ein dramatisches Elfmeterschießen geben wird, wie schon bei Deutschland gegen Italien. Doch in der 109. Minute passierte das Unvorstellbare: Portugals Stürmer Éder brachte mit einem Hammerschuss die Kugel im Tor unter.

Frankreich konnte in den verbliebenen elf Minuten nicht mehr den Ausgleich erzielen. So kam es, wie man schon befürchtete: Die portugiesische Nationalmannschaft, die durch drei Unentschieden nur mit Ach und Krach die Vorrunde überstand – und das auch nur dank der neuen Regelung, dass die besten Drittplatzierten eine Runde weiterkommen – darf sich plötzlich als Europameister bezeichnen.

Cristiano Ronaldo war natürlich nicht ganz unschuldig daran. Weil er im Finale nicht mehr auf dem Platz stehen konnte, machte er eben den Job seines Nationaltrainers Fernando Santos überflüssig. Wild gestikulierend gab Ronaldo Anweisungen aus der Coachingzone. Ob das noch den Regeln der UEFA entsprach, sei dahingestellt. Schließlich war es auch Ronaldo, der als erster die Hand an den „Pott“ legen durfte und ihn überglücklich in die Luft stemmte.

Vor einigen Stunden schrieb er auf Facebook: „Ich bin stolz auf mein Team. Stolz auf mein Land.“