Elf Jahre lang war Ilka Bessin Cindy aus Marzahn. Jetzt hört sie überraschend auf, die moppelige Schnodderschnauze mit dem pinken Jogginganzug zu spielen. Dem ‚Spiegel‘ erklärte die Luckenwalderin, warum sie sich zu diesem radikalen Schritt entschieden hat.
Bessin begründet den Rücktritt damit, dass sie niemanden mit Cindy auf den Geist gehen will. „Wenn man sich elf Jahre lang Abend für Abend eine Perücke aufsetzt und einen pinkfarbenen Jogginganzug anzieht, muss man aufpassen, dass die Leute nicht irgendwann sagen: ‚Boah, ich kann den Scheiß nicht mehr sehen.'“
Weiter sagte die 44-Jährige, dass man so eine Figur „nicht totspielen“ dürfe, auch wenn Cindy für sie wie eine „beste Freundin“ gewesen sei.
Erst arbeitslos, dann der Durchbruch als Cindy aus Marzahn
Nachdem Bessin in den 90er Jahren als Kellnerin arbeitete, eine Disco betrieb und sogar als Animateurin auf einem Kreuzfahrtschiff anheuerte, kam für sie der Absturz in die Arbeitslosigkeit. Sie zog sich selbst wieder raus und erfand die Langzeitarbeitslose Cindy aus Marzahn, die obendrein kaum mit Erfolg bei Männern glänzen konnte.
Sie feierte große Erfolge, ging mit ihren Bühnenshows auf Tour und ging bei RTL mit „Cindy aus Marzahn & die jungen Wilden“ auf Sendung. Mehrfach war sie auch die Assistentin von Markus Lanz bei „Wetten, dass…?“. 2013 wechselte sie von RTL zu Sat.1, wo die Bühnenshows „Pink is Bjutiful“ und „Scharz Rot Pink“ ausgestrahlt wurden.
Die vielen Erfolge riefen bei vielen Leuten Neid- und Hassgefühle hervor. Im Netz wurde Bessin aufs Übelste beleidigt, was auch an der taffen Komikerin nicht spurlos vorüberging. „Wenn du so wüst beschimpft wirst, sitzt du auch mal nur zu Hause und flennst.“
Im Juni stand Cindy aus Marzahn zum letzten Mal auf der Bühne. Der Ausverkauf in ihrem Onlineshop (quietschpinke Merchandising-Artikel) hat bereits begonnen, es gibt 70% Rabatt auf alles. Jetzt wolle Ilka Bessin mit einer Freundin unter die Designer gehen und Mode für Übergewichtige schneidern. Wir wünschen ihr alles Gute dabei!