Christoph Waltz über Trump-Wahl: „Das Ende ist erreicht“

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Christoph Waltz ist kein Fan von Donald Trump | David Gabber / PRPhotos.com

Der scheidende US-Präsident Barack Obama will seinem umstrittenen Nachfolger Donald Trump die Amtseinführung erleichtern; selbst Bryan Cranston, der eigentlich mit Auswanderung drohte, wünscht dem Milliardär viel Erfolg als Staatsoberhaupt. Fast scheint es so, als wären die ganzen hetzerischen Aussagen aus Trumps schmutzigem Wahlkampf längst vergessen. Aber nicht mit Christoph Waltz! Der österreichische Hollywood-Export steht dazu, dass Trump das Schlimmste ist, was den USA passieren konnte.

Von einer Moderatorin des Nachrichtenmagazins ‚Zeit im Bild‘ wurde Waltz in einer Liveschalte gefragt, ob man Trump nicht eine gewisse Schonzeit einräumen sollte. Darauf reagierte Waltz etwas allergisch. „Sie meinen, wir erklären alles das, was er bislang gesagt hat, für ungesagt? Und sagen: Schwamm drüber, macht nix. Er nat nicht zur Folter aufgerufen; er hat nicht gesagt: Wenn man schon Atomwaffen hat, kann man sie doch auch verwenden. Er hat nicht gesagt: Mexikaner sind Vergewaltiger und Drogenhändler.“

„Ich meine, die Liste geht ja ins Uferlose“, so Waltz weiter, der neben der österreichischen auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt. „Wir tun jetzt einfach so, als wäre das überhaupt nie zur Sprache gekommen und sagen: ‚Er ist ja möglicherweise eh ein ganz lustiger Gesell.'“

Das geht natürlich nicht, auch wenn Trump schon das ein oder andere Wahlkampfversprechen klammheimlich von seiner Webseite genommen hat.

„Wieso? Gesagtes kann man nicht ungesagt machen. Und Obama selbst hat in dem Meeting mit Trump gesagt: ‚Wir müssen daran arbeiten, dass sich Trump willkommen geheißen fühlt. Und wenn Trump Erfolg hat, hat das ganze Land Erfolg.‘ Wirklich? Wenn Trump mit dem Erfolg hat, was er in dem Wahlkampf angekündigt hat, dann ist das Ende erreicht.“

Viele sehen das ähnlich wie Christoph Waltz. Erst gestern gingen wieder zehntausende Menschen in Los Angeles auf die Straße, um gegen einen Präsidenten Trump zu protestieren. Dabei geht es nicht zwangsläufig darum, seine Machtübernahme zu verhindern; die Bevölkerung will erreichen, dass ihre Sorgen ernst genommen werden. Und wenn Trump tatsächlich das Land einen will, dann muss er nicht nur seine eigene Wählerschaft gnädig stimmen, sondern alle Bürger.