Mit Sofia Coppolas „The Beguiled“ gewann ein Film die begehrte Goldene Palme, der über einen starken weiblichen Cast verfügt. Dieser Triumph bei den gerade zu Ende gegangenen Filmfestspielen von Cannes kommt nicht von ungefähr, denn viel zu selten wird die fantastische Arbeit von Frauen in der Filmbranche auch gewürdigt. Jessica Chastain, die neben Will Smith in der Jury des Festivals saß, war sogar regelrecht angewidert, wie Frauen in manchen Streifen dargestellt wurden.
„Das war das erste Mal, dass ich 20 Filme in 10 Tagen schaute, und ich liebe Filme. Und das Einzige, was diese Erfahrung vermiest, ist die Art, wie die Welt auf Frauen blickt“, sagte die Schauspielerin in der Pressekonferenz im Anschluss an die Abschlusszeremonie.
„Um ehrlich zu sein, war es ziemlich verstörend für mich. Es gibt natürlich ein paar Ausnahmen. Meistens war ich überrascht davon, wie weibliche Charaktere in diesen Filmen dargestellt wurden.“
Ob sich in naher Zukunft irgendwas ändern wird? Jessica Chastain hofft es zumindest.
„Ich hoffe, dass ich mehr Frauen aus meinem Alltag wiedererkenne, wenn wir mehr weibliche Geschichtenerzähler mit einbeziehen. Diejenigen, die proaktiv sind, ihre eigenen Agenturen leiten und nicht nur auf die Männer um sie herum reagieren. Sie haben ihren eigenen Standpunkt.“