Heute feiert eines meiner großen Idole Geburtstag – Carlo Pedersoli. Dem Ein oder Anderen mag der in die Jahre gekommene Herr auch unter dem Namen Bud Spencer bekannt sein!
Er wird heute runde 80 Jahre jung, klar das ich da um einen Beitrag über ihn nicht drumrum komme. Bud war vornehmlich in den 1970er und 80er Jahren als Prügelpartner von Terence Hill auf der Leinwand zu sehen.
Dabei entstanden so legendäre Filme wie „Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle“ (1972), „Zwei sind nicht zu bremsen“ (1978) und einer meiner Lieblingsfilme „Zwei Asse trumpfen auf“ (1981)!
Echt genial wie der stets grummlige Bud sich mit dem immer gut gelaunten schlacksigen Terence Wortgefechte lieferte, wie sie gemeinsam gegen trottlige Ganoven die Fäuste schwangen. Da wird man ja doch irgendwie sentimental wenn man daran zurückdenkt.
Am 31. Oktober 1929 begann Carlo Pedersolis Erfolgsgeschichte in der italienischen Stadt Neapel. Er war nicht immer zu rund, als junger Mann nahm er sogar als Schwimmer an den Olympischen Spielen teil (1952 und 1956). Wurde 7x italienischer Meister über die 100 Meter Freistil, schwamm als erster Italiener die Strecke unter einer Minute.
1957 hing er seine Schwimmerkarriere an den Nagel, trotz seines Erfolges oder gerade wegen. Er sagte einmal, dass einem leicht der Erfolg zu Kopf steigen kann wenn man nicht aufpasst, bei ihm sei es „kurz davor“ gewesen.
Er versuchte sich in seinem Leben auch schon als Komponist, Sänger, Designer und Jurist. Unglaublich aber wahr: Sogar als Erfinder versuchte er sein Glück. Ich zitiere Google mit seiner Erfindung, „Einwegzahnbürste mit integrierter Zahnpasta sowie ein Spazierstock mit ausklappbarem Tisch und Stuhl“ ließ er sich patentieren.
Außerdem gehört ein Jagdgewehr und ein spezielles Türschloss zu seinen Kreationen, fragt mich aber nicht was an dem Schloss besonderes sein soll. 😉
Eigentlich war es nie seine Absicht ins Filmfach zu wechseln. Aber für den Film „Gott vergibt… Django nie!“ (1967) wurde kurzfristig ein geeigneter Darsteller gesucht, er ließ sich dafür begeistern. Das war seine erste Rolle unter dem Pseudonym „Bud Spencer“.
Der Name setzt sich aus zweierlei Quellen zusammen: Der Name des Hollywoodstars Spencer Tracy, für den er tiefe Sympathie hegte, und die tschechische Biermarke Budweiser. Ungewöhnliche Kombi, soll aber der Wahrheit entsprechen, lol.
Ich hatte keine Liste [wie Terence]! Ich hatte eine Flasche Budweiser-Bier – mein Lieblingsbier – vor mir. Und Spencer Tracy war immer mein Lieblingsschauspieler, also war meine Wahl ganz einfach!
Bei den Dreharbeiten traf Bud das erste Mal auf seinen ebenso berühmten Filmpartner Mario Girotti alias Terence Hill. Sie wurden gemeinsam wohl eines der erfolgreichsten Filmduos der Geschichte, neben Dumm und Dümmer und Susi & Strolch.
1985 endete mit den „Miami Cops“ die Ära der prügelnden zwei Filmhelden. Danach drehte Bud nur noch eher weniger beachtete Filme und Serien wie „Aladin“ (1986) oder „Zwei Supertypen in Miami“ (1990-1993).
1994 dann das große und bisher letzte Comeback von dem Duo. In „Die Troublemaker“ gabs nochmal richtig aufs Maul, Deutschlandpremiere fand damals hier in Dresden statt (ich war sogar dabei!). Vermutlich deshalb, weil Terence in der Nähe, in Lommatzsch, aufgewachsen war.
Zur Promotion des Films führte es die Beiden durch die ganze Republik, auch ein Auftritt bei Wetten Dass…? mit Boxeinlage war drin.
Die letzten Jahre litt Bud Spencer unter gesundheitlichen Problemen, er drohte sogar blind zu werden, auch finanziell geht es ihm eher schlecht als Recht. Er gab zwar zu in den 70ern und 80ern eine Menge Geld verdient zu haben, aber davon sei jetzt nichts mehr übrig. Deshalb kehrte er aus finanziellen Gründen kürzlich noch einmal vor die Kamera zurück, in der deutschen Komödie „Mord ist mein Geschäft, Liebling“.
Alles Gute Bud Spencer!