Erstmals wird Nick Gordon rechtlich für den Tod seiner Freundin Bobbi Kristina Brown belangt. Ein Richter in Fulton County (Georgia) urteilte, dass er eine Mitschuld am Ableben von Whitney Houstons einziger Tochter trägt. Im Wortlaut heißt es, er sei „juristisch verantwortlich“ dafür, dass Bobbi Kristina Anfang des letzten Jahres bewusstlos in ihrer Badewanne aufgefunden wurde. In ihrem Kreislauf wurden verschiedene Substanzen wie Marihuana, Alkohol und Morphine entdeckt.
2015 reichten die Nachlassverwalter (gestützt vom Vater Bobby Brown) der jungen Frau eine Klage gegen Gordon wegen Körperverletzung und der Zufügung emotionaler Qualen ein. Außerdem habe er Geld von Browns Konto auf sein eigenes transferiert, ohne die Erlaubnis dafür gehabt zu haben. Angeblich kam es an jenem verhängnisvollen 31. Januar 2015 zum Streit des Paares. Daraufhin habe Gordon einen „schädlichen Cocktail“ gemixt, der Bobbi Kristina bewusslos machte, und ihren Kopf unter Wasser gedrückt.
Eigentlich sollte Gordon am heutigen Freitag vor Gericht erscheinen, doch der Verhandlung blieb er zum wiederholten Male fern.
Nun wird in Abwesenheit des Angeklagten darüber entschieden, wie viel Schadensersatz den Erben zugesprochen wird. Ob es wirklich die im Raum stehenden $50 Millionen gibt, die von den Klägern verlangt werden, gilt es abzuwarten.
Der Anwalt R. David Ware sagte, „Heute beendeten wir vor Gericht endlich eine lange Reise für Bobbi Kristina Brown. Das Gericht stimmt mit uns überein, dass Mr. Gordon juristisch für ihren Tod verantwortlich ist. Das Einzige, was es noch zu beweisen gilt, ist der Wert ihres Lebens. Das werden wir tun.“
Bobbi Kristinas Tante Leolah Brown sagte außerhalb des Gerichts, „Es war eine lange Zeit. Sie hätten ihn fassen sollen. Er hätte verhaftet werden sollen. Ich bin wütend. Ich bin wütend, weil ich Gerechtigkeit sehen will. Etwas muss passieren und das möglichst bald.“
Der zivilrechtliche Prozess ist nur eine Seite der Medaille. Strafrechtlich kam es bislang zu keiner Anklage Nick Gordons.
Im April sagte Gordon der britischen Zeitung ‚Daily Mail‘, dass Bobbi Kristina eine drogensüchtige, „fragile Person“ gewesen sei. „Ich gebe mir selbst die Schuld, an diesem Tag nicht schnell genug bei Krissy gewesen zu sein. Ich kann mich nicht für die Sucht eines anderen Süchtigen verantwortlich machen, aber ich habe das Gefühl, versagt zu haben.“