Ben Affleck kritisiert Paparazzi im Umgang mit Kindern

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Ben Affleck | PR Photos

Ben Affleck (41) hat eine gespaltene Beziehung zu den Paparazzi, genauso wie viele anderer seiner Kollegen auch. Einerseits sorgen sie für eine gewisse Aufmerksamkeit, was vielleicht eine gute Werbung für einen Film ist, andererseits können sie im Zusammenspiel mit der Klatschpresse eine vernichtende Wirkung erzielen. In einem sehr langen Interview mit dem ‚Playboy‘ erklärt er in aller Ausführlichkeit seinen Standpunkt zu dem Thema.

„Früher waren es Magazine und heutzutage sind sie mehr oder weniger verschwunden. Jetzt spielt sich alles online ab, aber das ist dieselbe Sache. Auf dem Tiefpunkt angekommen, fühlte ich mich schlimmer behandelt als [Frauenmörder] Scott Peterson, der wenigstens noch den Vorteil des Wortes ‚mutmaßlich‘ genoss, als sie über ihn sprachen. Ich fühlte mich, als wäre ich am Boden. Ich wurde zu dem Typen, den die Leute durch die Gegend treten konnten, auch wenn sie den Film nicht gesehen haben. Nur weil sie andere Leute sahen, die etwas sagten. Ich fand das unfair.

Sobald ich einen Ausweg sah, sagte ich mir, ‚Weißt du was? Es interessiert mich nicht mehr. Ich konzentriere mich auf meinen Job. Ich scheiß drauf. Macht mein Bild. Schreibt, was immer ihr wollt. Letztendlich spielt es keine Rolle, was du in eine Klatsch-Kolumne schreibst. Es ist nur wichtig, wie der Film funktioniert.'“

Ben Affleck sagt außerdem, dass es völlig in Ordnung ist, mündige Prominente mit der Kamera zu verfolgen. Werden allerdings andere Personen mit in die Sache reingezogen – besonders wehrlose Kinder – dann hört für ihn der Spaß auf.

„Du kannst über mich sagen, was du willst. Du kannst mich mit einer Videokamera anschreien und TMZ sein. Du kannst mich verfolgen und Bilder von mir schießen, das interessiert mich nicht. Gerade sind einige Typen draußen. Hervorragend. Das ist Teil des Deals. Aber es ist falsch und widerwärtig, Kindern zu folgen, sie zu fotografieren und die Bilder für Geld zu verkaufen. Es bedeutet weniger Sicherheit für die Kinder. Sie machten immer Bilder unserer Kinder, wie sie aus der Vorschule kamen, und so tauchte dieser Stalker an der Schule auf, der damit drohte, mich, meine Frau und meine Kinder zu ermorden. Ich meine, es gibt ernsthafte Gefahren dabei. Er stand in dem Pulk von Paparazzi. Sie wussten nicht, dass er ein Typ war, der damit drohte, meine Familie umzubringen. Das macht mich wütend. Es ist eine Sicherheitsfrage und auch eine Frage der Vernunft.

Meine Kinder sind keine Stars. Sie schlossen kein solches Geschäft ab. Wir bekamen viel Geld angeboten, damit wir Bilder unserer neugeborenen Kinder verkaufen. Es gibt aber keine. Ich urteile nicht über Leute, die sich anders entscheiden; viele von ihnen spenden das Geld einem guten Zweck. Für mich war es eine Sache von Prinzipien. Ich wollte nicht, dass jemand mir sagen kann, ich würde eine Mitschuld daran tragen. Als ihr Vater ist es mein Job, sie vor solchen Dingen zu beschützen. Ich versuche mein Bestes und manchmal habe ich Erfolg dabei.

Das Tragische ist, dass die Leute natürlich finden, dass es süß aussieht, wenn sie solche Bilder sehen. Sie sehen nicht den Riesen mit der großen Linse, der früher mal ein Gangmitglied war, wie er eine Vierjährige anschreit, um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. Die Kinder schauen immer nach unten, weil sie durchdrehen und Angst vor diesen Leuten haben. Also brüllen sie herum. Was okay ist, wenn man Lindsay Lohan ist, die aus einem Club kommt oder ich oder jeder andere Erwachsene. Das mit Kindern zu machen, ist absolut geschmacklos.“

Im Sommer 2012 wurde in Kalifornien ein neues Gesetz verabschiedet, dass es Paparazzi verbietet, die Kids von Prominenten zu belästigen, nur um die ein oder andere Aufnahme für viel Geld zu verkaufen. Bei Zuwiderhandlung drohen hohe Geldstrafen oder in besonders schweren Fällen sogar bis zu zehn Jahren Haft. Maßgeblich an der Umsetzung beteiligt waren Afflecks Ehefrau Jennifer Garner und Schauspielkollegin Halle Berry.