Als mit Ann Sophie Dürmeyer nur die zweite Garnitur für Deutschland zum ESC 2015 fuhr, rechnete sicher niemand damit, dass sie den Sieg holen könnte. Von dem, was wir gestern erlebt haben, war allerdings auch nicht auszugehen. Es war ein echtes Fiasko für „Germany“ – für ihren Auftritt mit „Black Smoke“ erhielt sie 0 Punkte aus Europa. In Worten: NULL.
Man muss schon mit der Lupe suchen, um einen deutschen Beitrag in der Geschichte des Eurovision Song Contests zu finden, der ähnlich schlecht abschnitt.
1964 holte die deutsch-bulgarische Sängerin Nora Nova mit ihrem Lied „Man gewöhnt sich so schnell an das Schöne“ auch keine Punkte. Im Jahr drauf wiederholte sich mit Ulla Wiesners „Paradies, wo bist Du?“ dieses Debakel. Ansonsten konnte jeder immer wenigstens einen mickrigen Punkt holen.
Warum Ann Sophie die europäischen ESC-Fans nicht erreichen konnte, darüber kann man nur spekulieren. Der Auftritt war gut, sie lieferte sich keinen Textpatzer und auch der Song hatte nun wirklich nicht den letzten Platz verdient.
Man sagt zwar immer, dabei sein ist alles, aber in Wirklichkeit sind Ann Sophie und die Verantwortlichen aus Deutschland schwer enttäuscht über das Abschneiden. „Natürlich bin ich traurig über das Ergebnis. Da lässt sich auch nichts schönreden. Ich kann das gerade nicht nachvollziehen“, sagte die in London geborene Sängerin nach der Punktevergabe in Wien. Sie nehme dennoch tolle Erfahrungen mit, erklärte sie weiter. „Ich bin zwar nächstes Jahr nicht Host auf der ESC-Bühne, aber dafür werde ich auf anderen Bühnen stehen.“
Am Ende musste Ann Sophie mit ansehen, wie ein gewisser Måns Zelmerlöw aus Schweden sich den Sieg sicherte. Er bekam für seinen Auftritt mit „Heroes“ satte 365 Punkte. Zum Vergleich: Lena Meyer-Landrut siegte 2010 mit 246 Punkten. Nur der Norweger Alexander Rybak (2009, 387 Punkte)) und die Schwedin Loreen (2012, 372 Punkte) waren erfolgreicher. Conchita Wurst schaffte es im letzten Jahr auf 290 Punkte.
Hier ist noch mal der Auftritt von Ann Sophie – Kopf hoch!