Nachdem der erste Schock über den Tod von Leonard Nimoy überwunden war, fand Zachary Quinto die Kraft, seine Gedanken in Worte zu fassen. Der Schauspieler trat in die Fußstapfen von Mr. Spock und es dauerte nicht lange, bis sich aus der beruflichen Beziehung eine tiefe Freundschaft entwickelte.
Für das ‚Time‘ Magazin schrieb er einen Artikel, in dem er verriet, dass er in seiner Jugend kein Trekkie war, aber dennoch eine „unerklärliche Verbindung“ zu Nimoy hatte.
„Mit Leonard zu arbeiten war eine Sache, doch ihn kennenzulernen und diese Beziehung zu formen, war eine vollkommen andere Erfahrung, die ich niemals erwartet hätte, als ich die Rolle von Spock übernahm.“ Er lernte nicht nur Spock besser kennen, sondern auch Nimoy selbst. „Ich hätte niemals geglaubt, wie nahe wir uns kommen und was er für eine Vaterfigur für mich werden würde.“ Seinen leiblichen Vater verlor Quinto im zarten Alter von sieben Jahren an den Krebs.
Leonard war für ihn „ein Paradebeispiel für Würde und Anmut“ und für jemanden, der seine Versprechen immer einhielt. „Leonoard kommunizierte auf eine Art, die niemals pedantisch war – er wollte niemals etwas lehren und dennoch lebte er mit einer Vollkommenheit, dass in allem was er sagte, etwas Weisheit steckte.“
Die beiden Männer trafen sich zuletzt vor eineinhalb Monaten und damals sah Leonard Nimoy bereits gebrechlicher aus als sonst und war auch nicht mehr ganz so mobil wie früher. „Ich sah, was [COPD] ihm antat. Doch sein Geist war unbeugsam und er ließ diese Probleme niemals seine Lebenslust überschatten.“ Deswegen verlief ihre mehrstündige Unterhaltung auch so wie die unzähligen davor – es ging um Pläne, kreative Ziele, Filme und Politik.
Dennoch hatte Zachary Quinto eine Art Vorahnung, dass es das letzte Treffen gewesen sein könnte. Als er vom Tod seines Freundes erfuhr, stieg er in München (dort dreht er gerade „Snowden“) sofort ins nächste Flugzeug, um Abschied zu nehmen und auf Nimoys Beerdigung zu sprechen.
„Es stimmt, dass ich eine große Traurigkeit durch den Verlust eines großen Mannes und eines noch größeren Freundes verspüre. Doch diese Traurigkeit wird von der enormen Dankbarkeit für die gemeinsame Zeit übertroffen, für die Lacher und die Geschichten unserer Verbindung, die ich für immer in Ehren halten werde.“
„Die Welt ist ein besserer Ort durch Leonard Nimoy und ich bin ganz gewiss ein besseres Mann.“