Prinz William: Wie soll ich das Aussterben der Tiere meinen Kindern erklären?

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Prinz William will den Handel mit Wildtieren endlich stoppen | Landmark / PR Photos

Prinz William fordert in einem bewegenden Essay die Welt dazu auf, den illegalen Handel mit Wildtieren zu stoppen. Seine Grundüberlegung ist: Wie sollen er und andere Menschen ihren Kindern begreiflich machen, dass man das Ausrotten der Tiere hätte verhindern können, aber nicht genug dafür getan hat?

„Ich kann mir nicht vorstellen, wie es sich anfühlt, wenn der letzte Elefant oder das letzte Nashorn gestorben wäre“, schreibt William in dem Artikel auf ‚ft.com‘. „Und dann müsste ich meinen Kindern erklären, wie wir das zulassen konnten. Es wäre unmöglich, ihnen mit unbewegter Miene zu versichern, dass wir immer noch den Klimawandel umkehren oder unlösbare Probleme beenden könnten.“

„Wir leben auf einem sich erwärmenden Planeten, der das Zuhause von zunehmender, sozialer Ungerechtigkeit ist, was zu neuen und beunruhigenden Konflikten sowie Extremismus führt.“

„Also warum Energie für das Abschaffen der illegalen Wilderei verschwenden, die Milliarden Dollar umsetzt? Zu einer Zeit, in der Bedrohungen für die menschliche Gesundheit und Sicherheit so groß sind, warum sollte irgendein Präsident oder Premierminister die Wilderei in Afrika priorisieren?“

Seine Antwort auf diese Frage ist, dass sich Naturschutz eben nicht nur auf Tiere oder Pflanzen beschränkt. Das Schicksal der Menschheit ist dicht mit dem der Tierwelt verknüpft.

„Es geht auch um die 1000 Park Ranger, die von Wilderern im vergangenen Jahrzehnt getötet wurden, um die Opfer von Milizen, welche die Profite der Wilderei nutzen, um Konflikte zu schüren und Massaker zu begehen, um die Millionen Afrikaner, deren wirtschaftliche Sicherheit von der Tourismusindustrie abhängt.“

Über 80 Prozent des Geldes, das Afrika durch Touristen einnimmt, stammt vom Beobachten der wilden Tiere, die am meisten von Wilderei bedroht werden.

„Die Kriminellen, die die natürlichen Ressourcen der Welt plündern, schicken Menschen in die Armut und nehmen zukünftigen Generationen das Recht auf wirtschaftliche und soziale Entwicklung. Es ist ein Teufelskreis. Wir müssen all diesen Menschen zuliebe handeln und etwas durchbrechen, das weitreichende Konsequenzen hat.“

Prinz William mahnt, dass sämtliche globalen Herausforderungen in Gefahr sind, wenn man diesen Test nicht besteht und das Morden der Tiere stoppt. Er hat dieses Thema auch bei seinen Treffen mit US-Präsident Barack Obama und Chinas Präsident Xi Jinping angeschnitten. Beide Länder könnten eine Vorreiterrolle in diesem Kampf einnehmen.

„Das ist ein Kampf, den wir gewinnen können. Und angesichts der Wichtigkeit dieses Problems, können wir uns kein Scheitern leisten.“