„Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ – am fünften Tag vom Dschungelcamp fiel dieser Satz. Gerufen wurde er von Gunther Gabriel, der einfach genug von seinem Quartier unter freiem Himmel und seinen Mitbewohnern hatte. Die Hitze belastete den 73-Jährigen stark und auch das magere Essen, das zum Großteil aus Reis und Bohnen bestand, konnte seine Stimmung nicht heben.
Nachdem er bereits mehrmals androhte, das Camp zu verlassen, fasste er nun den Entschluss, seinen Worten Taten folgen zu lassen. Er trat vor seine Mitcamper, um sich von ihnen zu verabschieden, da er laut eigenen Angaben „am Ende“ sei.
„Deshalb bleiben unsere Bekanntschaft und vielleicht sogar unsere Freundschaft erhalten“, wandte er sich an die anderen. Er erklärte, nun an sich selbst denken und sich schützen zu müssen. Er sei bereits über seine Grenzen gegangen, doch nun ist damit Schluss.
„Ich muss jetzt aber an mich denken. Bei aller Leidenschaft muss ich jetzt daran denken, dass ich nicht kaputt gehe. Ich komme ja gar nicht mehr richtig den Weg hier hoch. Ich versuche es immer, aber ich fühle mich total kaputt.“
Obwohl es zwischen David Ortega und Gunter Gabriel öfters mal krachte, zeigte sich der Spanier am Ende der gemeinsamen Zeit im Camp versöhnlich und meinte, „Du bist für mich ein großer Mann, bleibe so wie du bist“.
Bei solchen netten Worten konnte der Musiker gar nicht anders, als sich zu revanchieren. „Nebenbei gesagt, ich achte dich auch, auch wenn du manchmal in falschen Schubladen rumkramst, aber das ist ja dein Leben und dein Land und deine Eltern, die dich erzogen haben. Und ich wünsche dir viel Erfolg, was immer du tust.“
Dass das Dschungelcamp für ihn nun vorbei ist, bezeichnete Gabriel als eine wahre Erlösung. Denn während sein Wille stark ist, macht ihm sein Körper zu schaffen. Er erinnerte die anderen an Udo Jürgens, der am 21. Dezember 2014 im Alter von 80 Jahren „einfach umfiel“ und überraschend starb.
„Es kann ganz plötzlich kommen. Und darum habe ich gedacht, ich muss die Reißleine ziehen. Und ich möchte natürlich noch ein paar Jahre machen. Kreativ machen. Ich bin ein Malocher. Ich muss über mein eigenes Ego meinen Weg gehen. Leck mich am Arsch Ich muss nach Hause, sonst gehe ich kaputt.“
„Wenn du Ratschläge brauchst, dann rufe mich an“, wandte er sich an Menderes, dem er „eine große Karriere“ wünscht. Und auch Jürgen Milski kann sich gerne an ihn wenden, wenn er mal einen „guten Song“ braucht.
Nathalie Volk, die er als „Süßeste, Frucht aller Früchte“ bezeichnete, durfte sich am Ende über das Kissen des Musikers freuen. Das braucht er nun ja nicht mehr, darf er doch die restliche Zeit in Australien in einem Hotel verbringen, das sicherlich ein Bett hat, das weitaus bequemer als die olle Pritsche im Camp ist.
